Rotes Kreuz warnt vor psychischen Spätfolgen der Pandemie

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Long Covid: Ein Thema was ebenfalls in vielen Stellen verharmlost dargestellt wird.

Rotkreuz-Präsident fordert Ausbau von niederschwelligen und kostenlosen Beratungsangeboten.

Das Rote Kreuz warnt heute vor einem starken Anstieg an psychischen Erkrankungen in den nächsten Jahren und dem fehlenden Zugang zu kostenlosen Behandlungen.
So waren bereits im Vorfeld der Pandemie rund 40% der Menschen in Österreich von einer psychischen Erkrankung betroffen gewesen, jedoch könnten sich 65% eine Behandlung nicht leisten, zeigten Studienergebnisse des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen. Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer fordert daher mehr niederschwellige und kostenlose Unterstützungsangebote.

„Die Pandemie ist eine starke psychische Belastung. Viele Menschen fühlen sich machtlos und befinden sich in einer absoluten Ausnahmesituation“, sagt Barbara Juen, Klinische und Gesundheitspsychologin der Universität Innsbruck und Fachliche Leiterin der Psychosozialen Betreuung im Österreichischen Roten Kreuz. „Im Moment stehen wir erst am Beginn dieser Entwicklung. In den nächsten Jahren kommen massive psychische Spätfolgen auf uns zu“ sagt Juen. Denn der Großteil der psychischen Probleme treten bei Katastrophen meist zeitverzögert, nach Ende der akuten Krise auf. Umso wichtiger ist ein breites Unterstützungsangebot.

„Wir müssen verhindern, dass sich Corona zu einer psychischen Krise in Österreich entwickelt. Psychische Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein – es braucht dringend niederschwellige Angebote für alle Menschen in Österreich“, sagt Rotkreuz-Präsident Schöpfer, der die Kostenübernahme von psychologischen und psychotherapeutischen Beratungen durch die Krankenkassen fordert.

Mit der Ö3 Kummernummer und der Whats-App-Beratung time4friends für Jugendliche bietet das Rote Kreuz wichtige niederschwellige Erstanlaufstellen bei Problemen, die bei Bedarf an psychologische und psychotherapeutische Angebote weitervermitteln.

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