SPÖ-Gesundheitssprecher kritisiert Verschleppung der Pflegereform.
Erbschaftssteuer – Millionärssteuer für Pflege davon haben wir auch im Jahr 2019 berichtet.
Dann kam Corona, und die Pflege ist wichtiger den je geworden. Ab Einer Million sollte diese Steuer kein Thema mehr sein.
„Während Kurz in seinen Sonntagsreden gerne über die Bedeutung der Pflege philosophiert, warten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen ebenso auf konkrete Maßnahmen wie die Menschen in den Pflegeberufen.
Die Herausforderungen sind bekannt, Lösungen hat die SPÖ schon vor zwei Jahren vorgelegt“, kommentiert SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher Minister Anschobers Pressekonferenz zur Pflegereform. Zu den Forderungen der SPÖ zählen bundesweit einheitliche Pflegeservicestellen, ein Pflegegarantiefonds, die Attraktivierung des Pflegeberufs und ein Rechtsanspruch auf Pflegekarenz sowie Pflegeteilzeit. „Es wird auch endlich Zeit für den Umschulungsbonus von 500 Euro pro Monat“, ergänzt Kucher die letzte SPÖ-Forderung zum Thema.
Während Kurz seit Jahren eine Pflegereform ankündigt, geschieht hier weiterhin nichts. „Zehntausende Pflegekräfte werden alleine in den nächsten zehn Jahren gebraucht werden. Die Pflegearbeit in der Familie wird immer noch zu 80 bis 90 Prozent von Frauen geschultert. Die Regelungen und Ansprüche weichen von Bundesland zu Bundesland ab. Die Herausforderungen sind groß. Dass die Regierung die notwendigen Reformen weiter und weiter verschleppt, ist eine Zumutung“, ist der Abgeordnete verärgert.
FPÖ – Hofer: Anschober liefert „Nullnummer“ beim angeblich wichtigsten Regierungsprojekt.
Anschober setzt Marketingtournee fort, anstatt Lösungen zu präsentieren
Am 13. Jänner 2020 besuchte die Regierungsspitze ein Wiener Pflegeheim, um dort vollmundig zu verkünden, dass die Pflegereform der erste thematische Schwerpunkt der neuen Bundesregierung sei werde. Heute – fast zehn Monate später – präsentierte Minister Anschober den „Startschuss für eine umfassende Pflegereform“, ohne jedoch auch nur eine konkrete Maßnahme zur Sicherstellung des Pflegesystems vorzulegen. FPÖ-Bundesparteiobmann NAbg. Norbert Hofer zeigt sich darüber schockiert: „Minister Anschober braucht ein Dreivierteljahr, um festzustellen, dass das Pflegesystem und dessen Finanzierung äußerst komplex sind. Das ist eine inhaltliche Nullnummer. Für diesen Befund braucht man weder eine „Dialog-Tour“, noch sonstige andere Gesprächsrunden. Offenbar färbt der Koalitionspartner auf den grünen Minister ab. Inszenierung und Außenwirkung sind der ÖVP bekanntlich mehr als wichtig. Nach diesem Motto handelt jetzt auch Minister Anschober.“
Nach der heutigen Pressekonferenz Anschobers wisse man lediglich, dass es mehr Geld brauche, um das Pflegesystem fit für die Zukunft zu machen. Auf eine Summe konnte sich der grüne Minister aber nicht festlegen – um dem Finanzminister und seiner für Mitte Oktober geplanten Budgetrede nicht vorgreifen zu wollen. „Minister Anschober schiebt die Pflegereform wie eine heiße Kartoffel vor sich her, obwohl man in diesem Bereich keine Zeit verlieren darf“, so Hofer, der die Umsetzung des FPÖ-Modells einer Bundesgenossenschaft für Pflege- und Betreuungsleistungen sowie die deutliche Erhöhung des Pflegegeldes gestaffelt ab Stufe 3 fordert, wenn zuhause gepflegt und betreut wird.
Gesundheitsminister Anschober arbeite unterdessen am nächsten Marketing-Schmäh. Am 20. Oktober will er zu einer weiteren Gesprächsrunde zum Thema Pflege einladen. Die Ergebnisse der Reform selber sollen bis Jänner 2021 vorliegen.
Pflegeberufe aufwerten, auch dieses Thema hat sich mit Corona nicht verändert
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Immer wieder spannend, in Zeit im Blick zu lesen, was in den Jahren so gesagt wurde. Die ÖVP ist immer dabei, wenn die Bevölkerung noch mehr belastet werden soll.
Quelle
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