Bildbericht von der Allradmesse 2018

Die 80 besten Bilder der größten Allradmesse Österreichs

Allradmesse 2018
Tag 2 und 3 der Messe war etwas feucht ... aber die echten Offroad-Fans waren natürlich da! | © zib/Peter Schweinsteiger

Heuer konnte man die gesamte Bandbreite aller Einsatzmöglichkeiten von Allradfahrzeugen wirklich live erleben: Vom sonnigen Waldspaziergang mit dem SUV bis zur extremen Geländewagen Schlammschlacht bei Katastrophenwetter.

“Der Sommer, Sonne und SUV-Tag”

Wer schon am Freitag, den 31.08.2018 Österreichs größte Allradmesse in Gaaden besuchte, blieb trocken und konnte in aller Ruhe die vielen Aussteller besuchen.

Unglaubliche viele Besucher hatten den Wetterbericht auch richtig interpretiert waren schon um 9 Uhr am Gelände. “Denn je früher, umso schöner“, hörte man – “wer weiß, wie es die nächsten Tage wird …

Da wurde über Technik, Komfort und diverse Werte diskutiert, kiloweise Prospekte geschleppt. Ja, auch ernsthafte Verkaufsgespräche waren zu vernehmen; doch die meisten kamen um zu sehen und staunen.
Denn bei der, nur alle 2 Jahre stattfindenden Allradmesse präsentieren sich alle diese Fahrzeuge aller namhaften Hersteller auf freier Wildbahn, zeigen sich in der natürlichen Umgebung.

So kann man diese Autos sonst nie testen, denn normale Probefahrten sind ein paar Kilometer rund ums Autohaus, fertig. Ich fand noch keinen Händler, der einem auch ins Gelände fahren ließ – auch bei den ernsthaftesten Kaufabsichten muss selbst ein Landy auf der Straße bleiben.

Die eigenen Probefahrten waren am ersten Messetag noch ein Vergnügen, waren die Waldwege größtenteils zwar feucht, aber von fast allen Testern ohne Probleme zu befahren.

Vom winzigen Suzuki Ignis über Fiat, Seat, Skoda, Ford, Toyota, Lexus, Isuzu, Dacia, Lada, Mitsubishi bis zu Jeep, Jaguar und natürlich Land Rover schafften es alle Fahrzeuge und deren Fahrer problemlos. Auch MAN Nutzfahrzeuge (heuer neu dabei) wurden durchaus gut durch den Wald bewegt.

Dabei hatten die meisten Testautos bloß normale Sommerreifen drauf, manchmal halt die SUV Variante, nur wenige fuhren standesgemäß auf den groben Stollen. Da überrascht einem schon so manches Assistenzsystem, wie es die Fahrzeuge mit gewöhnlichen Reifen über die rutschige Erde bringt.

Natürlich zeigten auch heuer wieder die Profi Fahrer auf der Demo-Strecke was wirklich in den Geländewagen steckt. Hier musste man (wie bei den Probefahrten) auch 3, 4 Stunden vorher einen Platz am Beifahrersitz reservieren, sonst blieb nur ein Stehplatz am Pistenrand.

Für die versierten Lenker und der Auswahl an richtigen Geländeautos war aber der Freitag nur ein Spaziergang – die Stunde (Tage) der Wahrheit sollte aber noch kommen …

“Gatsch, Gewitter und Geländewagen-Tag”

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| © zib/Peter Schweinsteiger

Während ich am Freitag mit den Kleinen SUV´s fuhr, hob ich mir die richtigen Geländespezialisten für Samstag / Sonntag auf. Eine gute Entscheidung, denn nun konnten die Großen endlich mal bei echten Offroad-Wetter zeigen, was sie wirklich draufhaben!

Aber ich staunte nicht wenig, als ich sah, dass sich keiner der normalen SUV eine Blöße geben wollte!
Ja, auch auf der Probefahr-Strecke war einiges los, Hunderte Menschen wateten durch tiefen Gatsch zu den Autos und versuchten diese vom Fleck zu kriegen.
Das packten zwar nicht alle gleich auf Anhieb, aber doch erstaunlich was diese Fahrzeuge können.

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| © zib/Peter Schweinsteiger

Den Unterschied zu normalen Autos mit einer angetriebenen Achse sah man ja schon am Parkplatz:
Der verwandelte sich zusehends von der Wiese in eine durchaus herzeigbare Demostrecke. Da reichte aber schon das nasse Gras und ein paar Zentimeter Gatsch und die Besucher rutschten hoffnungslos umher.
Nur die Besucher, welche Standesgemäß anreisten, bemerkten nur eine feuchte Wiese …

Als die Wolkenbrüche am Samstag noch schlimmer wurden, stellte man den Fahrbetrieb ein. Immerhin, es sind auch Menschen dabei, die evtl. zum ersten Mal im Gelände fahren.
Am Sonntag ging es aber den ganzen Tag weiter, trotz heftigster Regenfälle – welche erst punktgenau um 17 Uhr (zum Messeschluß!) endeten …

Was trieben die Profis bei dem Katastrophenwetter?
Nun, die chauffierten weiter die hartgesottenen Fans durch das Gemüse, welches auf der Demostrecke schon arg tief unten lag. Eine Schlamm-“Pfütze”, lang wie ein PKW, war am Sonntag gemessene 105 cm tief – dennoch fuhren alle durch – egal welche Watttiefe die Autos hatten!

Dennoch wurde die Schar der Demofahrzeuge immer weniger, schließlich sah man nur mehr den Jeep, den Landy und die beiden Unimog durch bereits metertiefen Boden pflügen. Ok, diese Autos sind für so etwas konzipiert, die können noch ganz andere Hindernisse bewältigen – wie wir aus der HELLSKLAMM wissen.

Und überhaupt: Vor 70 Jahren wurde weite Teile Englands auch (wieder mal) von Wetterkatastrophen heimgesucht. Nicht nur die Landwirte brauchten anno domini schnell irgendwelche Vehikel, welche diesem Dreck trotzen und den Karren aus selbigen ziehen konnten.
Da erdachte jemand ein kantiges, robustes Arbeitstier mit Allradantrieb – der erste Land-Rover war geboren. (s. unten links …)

Wie auch immer, es war wieder eine tolle Messe, wieder eine perfekte Leistung der Veranstalter (Danke besonders Herrn Johannes Mautner Markof und den vielen Helfern). Ebenso Respekt an die ÖAMTC Instruktoren und die anderen Piloten, sowie an alle, welche die Boliden nachher innen und außen putzen mussten.

Danke auch an den unermüdlichen Shuttle Fahrer!


Persönlicher Rückspiegel

Was mir heuer auffiel, war das alle Strecken scheinbar etwas anspruchsvoller gestaltet waren. So einige spezielle Stellen gab es 2016 nicht auf der Demo. Auch wir Probefahrer waren gefühlt etwas länger und möglicherweise auch selektiver unterwegs.

Ok, diese Messe besteht natürlich nicht bloß aus Demo und Probefahren, auch die vielen Aussteller darf man nicht vergessen. Hier waren auch wieder alle Bekannten da und neue wie zB. MAN.

Neben den Ausstellern der Marken sind da vor allem die vielen Standl´n mit Zubehör zu nennen – von Reifen über spezielle Offroad-Aufrüstungen bis zu Gelände-tauglichen Campingautos, Sonderfahrzeuge, Expeditionsumbauten, uvam. Oder die berühmte Eventlocation Hellsklamm, welche nahe berüchtigten SuperKarpata ihren Infostand hatte … uvam.

Im persönlichen Fokus: Unkompliziert und billig

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| © zib/Peter Schweinsteiger

Leider konnte man den neuen Suzuki Jimny noch nicht sehen – dessen neues Outfit wird erst Mitte Oktober öffentlich gezeigt. Und leider brachte Suzuki auch nicht den “alten” Jimny zum Testen mit – Schade. Denn der billigste echte Gelände(Neu)wagen mit Starrachsen und so – ist eben: der beliebteste “Würfel”, wie ihn Fans gerne nennen.

Interessant ist auch ein ähnlich unkompliziertes Gefährt, welches seit über 40 Jahren fast unverändert da ist: Lada Taiga, bzw. der “Urban”.  Dieses echt einfache und robuste Gefährt schraubt sich trotz Sommerreifen genauso souverän durch metertiefen Schlamm wie mehrfach teurere High-Tech-Allradler.

Da passt auch irgendwie der Dacia Duster dazu, auch billig und nicht Technik-Überladen. Und, ja doch, der “rumänische Renault” geht auch. Erstaunlich geschmeidig, fast wie ein Automatik bringt er einen ohne Probleme durchs leichte bis mittlere Gelände.
Nur der säuft halt nicht so viel wie ein Jimny oder der Lada …

Bedauernswert fand ich nur zwei Autos:
Den kleinsten Jeep, den Renegade Limited, der bloß mit Frontantrieb ordentlich kämpfte, um von der Ausstellungsplattform wieder heil ins Tal zu kommen. Aber was hat der auf einer ALLRAD-Messe zu suchen?
Und der Crossover von Lexus: Egal wer damit fuhr, der rutschte auf den einfachsten Stellen durch, hier ist angesichts der Konzernmutter Toyota sicher noch einiges drin.

“Ihr Fotografen seit ja ein Wahnsinn!”

So, nun verabschiedet sich euer Gelände-gängiger Reporter für eine Weile von der Strecke. Die Messe erleben wir hoffentlich wieder 2020 uns bis dahin ist genug Zeit um vieles ins Trockene zu bringen.

Ins Trockene?
Ja, mir fällt halt grade ein, wie einer der Profifahrer auf der Messe zu mir sagte: “Ihr Fotografen seit ja ein Wahnsinn! Tagelang im Gatsch liegend auf der Jagd nach den besten Fotos ist sicher harte Arbeit“. Ja, danke, stimmt!

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| © zib/Peter Schweinsteiger

Doch es ist noch viel mehr: Nach den, diesmal tatsächlich 4 Tagen Reportage je 9 Stunden beginnt zu Hause erst die Arbeit: Den halben Tag lang Ausrüstung, Kleidung und sich selber putzen; Dann Nachts über 600 Fotos sichten, aussortieren, verschlagworten, beschriften und fürs Web richten. Dann einen Bericht schreiben – der in ein paar Minuten gelesen ist …

Dabei war es aufgrund einiger Materialfehler bei mir unsicher, ob ich heuer überhaupt da und dort dabei sein kann. Doch versprochen ist versprochen!
So mache ich nun ein bisschen Pause von all der Action dieses Jahres, lasse mich ein bisschen runderneuern und vielleicht bin ich beim Saisonfinale in der Hellsklamm wieder genesen und mittendrin statt nur dabei …

Machts gut, bleibt´s gesund und kommt alle gut nach Hause!